Regen, Regenschauer
Aus Kettwig stammt dieses Kinderlied, das bei Regen gesungen wurde.
Im Jahre 1854 wurde es vom Kölner Sprachforscher Johann Matthias Firmenich-Richartz als Beispiel für die in Kettwig gesprochene Mundart in die umfangreiche Sammlung deutscher Dialekte „Germaniens Völkerstimmen“ aufgenommen.
Damit Sie dieses Kinderlied bestmöglich verstehen können, finden Sie rechts neben dem Text in Mundart die hochdeutsche Übertragung. Firmenich hat lange Vokale zudem nicht mit einem Dehnungsstrich angezeigt, sondern verdoppelt („u-“ -> „uu“).
Regen, Regenschuuren
Regen, Regenschuuren, | Regen, Regenschauer, |
te Möllem op de Ruhren, | zu Mülheim an der Ruhr, |
te Kettwig op de Bröggen, | zu Kettwig auf der Brücken, |
do danzen all die Möggen, | da tanzen all die Mücken, |
wat Gott weit, wat Gott weit, | was Gott weiß, was Gott weiß, |
dat die Schuur wier öwergeit. | dass der Schauer wieder vergeht. |
aus: „Germaniens Völkerstimmen, Sammlung der deutschen Mundarten in Dichtungen, Sagen, Märchen, Volksliedern“ von Johannes Matthias Firmenich-Richartz, Erster Band, erschienen 1854 in der Schlesinger’schen Buch- und Musikhandlung zu Berlin, Seite 414
Originaltext in Kettwiger Mundart, übertragen ins Hochdeutsche von Marc Real